Pressemitteilungen
Pressemitteilung – Berlin, den 19.07.2019
Jason Flanagan präsentiert am 21.07. Acoustic-Shell Projekte
Mit einer Petition und politischer Arbeit (mehrere beschlossene BVV Anträge) haben wir, die Initiative Save Mauerpark, unser Konzept weitestgehend umgesetzt, um die kulturelle Vielfalt zu erhalten, die in 2018 ernsthaft bedroht war.
Das Konzept beinhaltet auch technische Maßnahmen, wie einen effektiven Schallschutz, sogenannte Acoustic Shells, wie sie z. B. von de Londoner Architekten Flanagan Lawrence für einen Park in Littlehampton entworfen und realisiert wurden, was uns sehr inspiriert.
Für dieses Projekt haben die Architekten mehrere Preise gewonnen. Jason Flanagan beschäftigt sich mit vielen Architektur Projekten, bei dem die Akustik eine große Rolle spielt.
Nun besucht uns Jason Flanagan, Design Director von Flanagan Lawrence, am Sonntag den 21.7 und wird im Mauersegler um 16:00 Acoustic-Shell-Projekte vorstellen.
Wenn das Wetter es zulässt, werden wir den Mauerpark begehen. Die Veranstaltung findet im „Wohnzimmer“ des Mauerseglers statt. Jeder interessierte ist recht herzlich dazu einladen.
Auch wenn wir mit unserer eigenen, mobilen Variante aus architektonischen Gesichtspunkten gewiss nicht mithalten können, werden wir unser Design ebenfalls kurz vorstellen.
Das Fotos ist urheberrechtlich geschützt, sie können nach Absprache mit J.Flanagan veröffentlicht werden. info@flanaganlawrence.com
Weiteres Informationsmaterial:
- PM als Download
- Infos zu mobilen Sound Shells (PDF)
- Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/740501703032182/
Über die „Acoustic Shells“
Schallschutzmaßnamen wurden von Anwohnern (Bürgerbeteiligung) und Initiativen für den Mauerpark gefordert. Schallbarrieren basieren auf der Umleitung des Schall, daher müssten Lärmschutzmauern am Rand des Parks höher sein als als die umliegende Bebauung. Gebäuden der Wollinerstr. erreichen eine Höhe von ca. 17 m, damit ist eine solche Lösung hinfällig. Der Dämpfungseffekt von Bepflanzung, bei der möglichen Breite eher gering. Daher sind Maßnahmen an der Quelle besonders effektiv.
Der Nutzen von Acoustic Shells (Schallschalen), ausgerichtet in Richtung Gefälle, hat mehrere positive Effekte:
- Der Schall wird in die unerwünschte Richtung durch die Schallbarriere stark unterdrückt.
- Er wird spezifischer auf das Publikum gerichtet (Reflektiert), die Schallleistung kann dadurch bei gleicher rezipierter Lautstärke reduziert werden.
- Der gerichtete Schall in Richtung Hang wird dort nach oben reflektiert, wo er nicht mehr stören kann.
- Durch die Bündelung, in eine Richtung ist auch die gegenseitige akustische Überlappung geringer.
- Der Musiker nimmt sich selbst lauter wahr, hört sich besser und spielt leiser: Reboundeffekt.
Bereits am 27.03 hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in der der Drucksache VIII-0785 „Grundlagen und Regeln für Straßenmusik im Mauerpark“ Acoustic Shells gefordert und das Bezirksamt hat in seiner Sitzung am 07.05.2019 den Beschluss (VIII-0853) gefasst: „ […] Der Test von Schallschutzmaßnahmen (acoustic shells) wird geprüft.“ Save Mauerpark hat eine Lösung für mobile Shells konzipiert.
Pressemitteilung – Berlin, den 07.05.2019
Das Bezirksamt beschließt: Musik bleibt im Mauerpark
8 Monate nach dem die Kulturgemeinschaft den “Runden Tisch Mauerpark” in Leben gerufen hat, legt der Bezirksbürgermeister nun neue Parkregeln per Bezirksamtsbeschluss fest.
In vielen und mühsamen Gespräche am Runden Tisch wurde darüber diskutiert, wie Kultur im Park und Nachtruhe der Anwohner in Einklang miteinander gebracht werden können.
Hardliner der Anti-Lärm-Initiative, die sich gebildet hatte, um die betroffenen Anwohner zu vertreten, haben in den vielen Monaten den Runden Tisch geradezu blockiert. Damit ließen sie Chancen ungenutzt, um konstruktive Lösungsvorschläge auf Augenhöhe zu verabreden und haben sich so isoliert. Wir haben uns mit vielen verschieden Anwohner getroffen und ausgetauscht. Die Mehrheit der betroffenen Anwohner sprechen sich für den Erhalte der Kultur im Mauerpark aus und sind weiterhin an einer gemeinsamen Lösung interessiert.
SaveMauerpark, die als Initiative Musikern und Anwohnern im Mauerpark vertreten, haben weitreichende Zugeständnisse und konstruktive Vorschläge gemacht. Die Save Mauerpark Petition sammelte bis heute 8535 Unterschriften, den größten Teil davon von Berlinern und Nachbarn aus Oderberger- und Gleimviertel.
SaveMauerpark begrüßt generell die neue Regelung für Straßenmusik im Mauerpark, auch wenn gegenüber unseren Vorschlägen starke Abstriche vorgenommen wurden, was die Spielbereiche betrifft.
Die Regelung wägt die Interessen ab und bietet einen praktischen Rahmen um die Interessen der Anwohner wie Kultur zu berücksichtigen.
Das Verzicht von Generatoren war ein Teil unseres Konzepts und wurde in die Regel aufgenommen, denn sie ermöglichen das betreiben von Hochleistungsverstärker (im kW Bereich) die weit über die Grenzen schallen und tragen unnötig zur Umweltbelastung bei. Die Regeln unterscheiden nicht zwischen verstärkter und rein akustischer Musik. Daraus lesen wir, dass batteriebetriebene Verstärker nun erlaubt sind, so wie es auch die BVV beschlossen hat.
SaveMauerpark wird den Bezirk Pankow gemeinsam mit der Kulturgemeinschaft bei der Umsetzung tatkräftig unterstützen und die neuen Regeln in der Community der Musiker und den Besuchern kommunizieren. Zusätzlich wollen wir den aktiven Lärmschutz mit “Acoustic Shells” (mobile Schallmuscheln) voran bringen, auch wenn diese in der neuen Regel noch nicht erwähnt wurden.
Die Initiative zieht damit ein positives Résumé zum Verlauf des Runden Tisches und wird auch weiterhin aktiv mit der Anwohnerschaft zusammen an einem guten Miteinander arbeiten.
Die Bemühungen der Kulturgemeinschaft Mauerpark und des Bezirksamt, die beide den Runden Tisch Mauerpark im letzten Jahr ins Leben gerufen haben, haben gezeigt, dass eine Lösung auch in schwierigen Interessenlagen möglich ist.
Der Mauerpark kann sich nun behutsam als Kulturstandort weiterentwickeln
Weiteres Informationsmaterial:
Pressemitteilung – Berlin, den 27.3.2019
„Save Mauerpark“ ist eine Initiative von Künstlern, Musikern, Anwohnern und Park- Besuchern, die sich für den Erhalt des einzigartigen Charakters des Mauerparks und der kulturellen Vielfalt einsetzt damit Berlin weiterhin von ihrer Straßenkunst profitieren kann.
In unserer Petition fordern wir nachhaltigen Schutz von Straßenmusik und Straßenkunst im Mauerpark und in Berlin. Die Petition wurde bisher insgesamt 8200 Mal unterzeichnet, vor allem von Anwohnern und Berlinern (über 75%). Diese Resonanz zeigt sehr klar, dass der Mauerpark sonntags von vielen Anwohnern genutzt wird und die kulturelle Vielfalt im Park von allgemeinen Interesse ist und von der Mehrheit befürwortet wird.
Für unsere Forderung haben wir ein Konzept erarbeitet, das eine respektvolle und pragmatische Lösung für alle Beteiligte anbietet. Unser Vorschlag zum Schutz der Strassenmusik im Mauerpark wird von SPD- und Linke-Fraktion der BVV-Pankow unterstützt und ein erster wichtiger Schritt, die Kultur im Mauerpark zu schützen.
Unser Konzept:
- Unterschiedliche Zonen innerhalb des Parks für eine Vielfalt an Strassenkunst:
Silent Acts direkt am Eingang / Bernauerstraße,
Singer-Songwriters mit kleinen, Batteriebetriebenen Verstärkern auf der Wiese,
Bands oder Musikern mit Schlagzeug innerhalb der Schallschutz-Schalen. - Einsatz von Schallschutzmaßnahmen – die sogenannte Acoustic Shells (Schallmuscheln), die unerwünschte Emissionen von den Anwohnern fernhalten.
- Zeitliche Begrenzung: Sonntags von 11 bis 20 Uhr (bzw. 21 Uhr in Sommermonaten)
Für die Saison 2019 haben wir uns ein konkretes Ziel gesetzt und wollen ein Pilotprojekt im Mauerpark durchzuführen. Dabei sollen die von uns erarbeiteten Richtlinien für Straßenmusik eingeführt und mobile Schallschutzmaßnahmen erprobt werden.
Parallel zu den praktischen Ansätzen vor Ort werden wir weiterhin am Runden Tisch Mauerpark den Dialog zu den Anwohnern pflegen und gemeinsam mit der Nachbarschaft konstruktiv zusammen arbeiten.
Zusammen mit dem Berlin Street Music und Club Commission, setzten wir uns auch auf Landesebene für den Schutz der Strassenkunst ein. Die aktuellen Themen im Mauerpark sind nicht nur eine Herausforderung für das Bezirksamt Pankows, es ist Teil einer Berlin-weiten Entwicklung, die wir mit unserer Community und mit der Senatsverwaltung beobachten und kontinuierlich verbessern wollen.
Strassenmusik ist ein für Berlin wichtige Form der Open-Air-Kulturszene. Wir setzen uns dafür ein, nachhaltige Rahmenbedingungen für Straßenmusik zu etablieren, damit Berlin weiterhin mit seiner kulturellen Vielfalt erhalten kann und sich Berlin auch nach außen weltoffen und innovativ präsentieren kann.
Zitate:
Hartmut Bräunlich (Anwohner, 65): “Der Mauerpark ist für mich mehr als nur ein Park, er ist ein Symbol des Zusammenwachsens Berlins und Deutschlands, er ist Sonntags ein Treffpunkt von Menschen aus allen Kulturen und Ländern unserer Welt die friedlich und fröhlich zusammen sprechen, musizieren und tanzen wollen.”
Karla Hajman (Musikerin, 36): “Musik ist die beste Sprache der Welt, und Mauerpark eine der schönsten Integrationsbeispiele Europas – und in dieser Sinne sollte weiter wachsen.”
Ulrich Schweizer (Musiker, 49): “Spontan, direkt und echt. Unter freiem Himmel hat die Musik etwas ganz besonderes, ehrliches und schafft eine emotionale Nähe unterschiedlichster Menschen”
Weiteres Informationsmaterial:
- www.savemauerpark.de/downloads
- Konzept-Mauerpark-Regeln, PDF Stand 22.03.2019
Pressekontakt
Dipl. Ing. Ulrich Schweizer
Initiative Save Mauerpark
Tel.: +49 (0)30 4467 3394
Mail:info@savemauerpark.de
Pressespiegel
Prenzlberger-Stimme, 20.08.2020
Gegeregelter Mauerpark – Bezirksamt erlässt neue Vorschrift
Berliner Morgenpost, 05.02.2020
Das ist die neue Schallmuschel für Musiker im Mauerpark
Tagesspiegel, 05.02.2020
Lärmschutzwand für Mauerpark kommt
Prenzlauerberg Nachrichten 27.07.2019
Schallschutzmuscheln für den Mauerpark
Tagesspiegel, 25.07.2019
Mauerpark: Bezirk will Schallschutzschalen – aber nicht dafür zahlen
Berliner Morgenpost, 19.07.2019
Klangexperten testen Schallschutzmuscheln im Mauerpark
Morgenpost, 29.06.2019
Warum will niemand eine Schallschutzmuschel bezahlen?
Berliner Morgenpost, 29.06.2019
Lärm, gestrichene Feste, Baustellen: Mauerpark in der Krise
Morgenpost, 20.06.2019
Straßenmusiker sammeln Geld für Schallschutz im Mauerpark
Berliner Abendblatt, 23.3.2019:
Mauerpark-Karaoke gerettet
Berliner Zeitung, 14.3.2019:
Mauerpark-Karaoke findet doch noch statt
Tagesspiegel, 13.3.2019:
Neue Hoffnung für Mauerpark-Karaoke
Morgenpost, 7.11.2018:
Pankow will Straßenmusik im Mauerpark erlauben
Prenzlberger-Ansichten, 4.11.2018:
Inseln für Musik und Kunst
Berliner-Woche, 1.11.2018:
Straßenmusiker starten Kampagne
Berliner Kurier, 25.10.2018:
Anwohner mauern gegen Musik
Berliner Zeitung, 25.10.2018:
Mauerpark-Stress
Berliner Zeitung, 25.10.2018
Kommentar zum Mauerpark
taz, 23.09.2018:
Der Mauerpark droht zu verstummen
Morgenpost, 20.09.2018:
Streit um Musiker droht zu eskalieren
Morgenpost, 17.10.2018:
Inseln für Musiker im Mauerpark